Die Wuppertaler Firma K.A. Schmersal spendete dem Hückeswagener Verein im Herbst des vergangenen Jahres eine alte Maschine. Zum Tag der Offenen Tür im September soll sie funktionsfähig sein, damit Besucher gravieren können.
Wieder einmal hat das bereits umfangreiche Arsenal an historischen und nicht ganz so alten Maschinen und Geräten im Hückeswagener Verein „3-Städte-Depot“ Zuwachs bekommen. Bereits 150 Stücke umfasst das Inventar an der Peterstraße, im vergangenen Herbst kam eine Graviermaschine „Deckel GK 21“ der Firma Schmersal aus Wuppertal dazu. Jetzt präsentierte der Vereinsvorsitzende Albrecht Nunn zusammen mit seinen Kollegen Edgar Klein und Frank Franzke sowie Holger Stoffel, Ausbildungsleiter bei Schmersal und gleichzeitig Organisator der Spende, das gute Stück.
„Ich hatte die Maschine für die Ausbildung übernommen, die Azubis haben damit auch gearbeitet“, sagte Stoffel. Aber im Zuge der Digitalisierung seien die alten Maschinen gegen neue digitale CNC-Maschinen ausgetauscht worden. „Und jetzt verteilen wir die alten Maschinen nach und nach“, sagte Stoffel, der eine andere bei einer Wipperfürther Firma unterbringen konnte.
Der Kontakt zum Hückeswagener Verein sei dabei durch Zufall zustande gekommen, erzählte Stoffel: „Schmersal ist seit einiger Zeit dabei, das deutsche duale Ausbildungssystem in Indien zu implementieren. Hermann Kuhlmann ist einer der Lehrer, die in Indien vor Ort mithelfen.“ Der ehemalige stellvertretende Schulleiter des Berufskollegs Wermelskirchen sei aber zudem aktives Mitglied im 3-Städte-Depot, sagte Nunn. An dieser Stelle kam nun Franzke ins Spiel. Der gelernte Gravurmeister, seit vergangenem Jahr in Rente, arbeitete seit 1970 bei der Firma Bornemann Signiertechnik in Wermelskirchen, zuletzt als Betriebsleiter. „Ich kenne die Maschine praktisch wie meine Westentasche“, sagte Franzke und schmunzelte. Und Klein ergänzte: „Frank ist mein Nachbar, beim Rasenmähen habe ich ihm von der Spende erzählt, und er hat sich sofort bereiterklärt, sich als Pate um die GK 21 zu kümmern.“
Das Ziel der Arbeit des 3-Städte-Depots sei es, die alten Maschinen wieder soweit herzurichten, dass sie funktionsfähig sind, sagte Nunn. „Wir wollen die Graviermaschine bis zu unserem Tag der Offenen Tür am 3. September soweit instandgesetzt haben, dass die Besucher selbst etwas gravieren können.“ All zu viel zu tun gehabt habe er bei der GK 21 aber nicht, sagte Franzke. „Die Maschine ist in einem Top-Zustand zu uns gekommen. Ich musste bislang nur Kleinigkeiten machen.“ So sei etwa eine Verbindung verdreht gewesen, weswegen die Graviermaschine nicht rund gelaufen sei. „Eine Kleinigkeit, wenn man weiß, wo man suchen muss“, sagte er. Franzke ergänzte die GK 21 aus dem Bestand seines ehemaligen Arbeitgebers um eine Stichel-Schleifmaschine. „Die ist nötig, um die Gravuren machen zu können.“ Nunn ergänzte: „Wir möchten auch unser 3-Städte-Depot-Logo damit gravieren.“ Stoffel freute sich sehr darüber, dass er die Graviermaschine beim Hückeswagener Verein unterbringen konnte. „Ich komme ja selbst aus dem Maschinenbau, ich hätte mir keinen besseren Verwendungszweck wünschen können.“ Die Firma Deckel war seinerzeit eine der renommiertesten Firmen aus dem Bereich der Graviermaschinen. Für Nunn war es ein Glücksfall, dass mit Franzen ein ausgewiesener Experte dafür im Verein aktiv dabei ist. „Das ist ein weiteres Ziel des 3-Städte-Depots: Wir wollen Leute finden, die die jeweiligen Maschinen kennen, am besten aus langjähriger Berufserfahrung.“
Zudem suche man auch nach Mitgliedern, die pädagogische Erfahrungen mitbrächten, sagte Nunn. „Das wollen wir künftig ebenfalls in die Vereinsarbeit integrieren. Damit wollen wir die jungen Menschen an die Industrie und ans Handwerk heranbringen.“ Wer sich dazu berufen fühle, solle sich beim 3-Städte-Depot melden, fügte der Vorsitzende des vor drei Jahren gegründeten Vereins an.